Die Aaretalleitung 3 ist ein zentraler Bestandteil der Wasserversorgung der Region Bern, die jährlich etwa 20 Millionen Kubikmeter Trinkwasser benötigt. Dieses Wasser wird hauptsächlich aus Grundwasservorkommen im Aaretal gewonnen. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Nutzung der Grundwassermenge zu maximieren, wird zwischen Kiesen und Belpau eine neue Freispiegelleitung gebaut. Diese Aaretalleitung ist ein entscheidender Schritt zur Redundanzsicherung im Netz und ermöglicht den Transport der gesamten konzessionierten Trinkwassermenge nach Bern. Für solche Projekte kommen unsere Rohrleitungsspezialisten der Josef Muff AG infrage.
Präzision in Zahlen
Das Grossprojekt umfasst eine 7,5 Kilometer lange Freispiegelleitung, davon 3 Kilometer als Doppelleitung – eine anspruchsvolle Umsetzung, die höchste Präzision erfordert. Jedes Rohrsegment wiegt rund vier Tonnen, was nicht nur die logistischen Anforderungen, sondern auch die Komplexität der Verlegung deutlich macht.
Unsere Partner MobilKran AG sind essenzielle Akteure bei Transport und Montage. Gemeinsam mit unserem zehnköpfigen Team und Chefmonteur Hans Rupp wird sichergestellt, dass jede Leitung effizient, sicher und punktgenau verlegt wird.
Innovation für Langlebigkeit
Ein Merkmal dieses Projekts sind die massgefertigten Dummies für die Kontrollschächte, die in unserer Werkstatt in Sarmensdorf gefertigt wurden. Sie erleichtern die Montage der durchführenden Leitungen, die später durch diese Schächte verlaufen. Die Revisionsschachtkammern selbst spielen eine zentrale Rolle für die Wartung und langfristige Betriebssicherheit der Leitung.
Natur als Gegner für optimale Arbeitsbedingungen
Die Verlegung der Freispiegelleitung erfordert eine flexible und vorausschauende Bauplanung. Der Grund? Die Aare verläuft nur wenige Meter entfernt, sodass oft bis zum Grundwasserspiegel gegraben werden muss. Dies stellt insbesondere in schneereichen Wintern, nassen Übergangsphasen und während der Schneeschmelze im Sommer eine grosse Herausforderung dar – ungünstige Bedingungen für präzise Schweissarbeiten.
Zusätzlich bringt die Verlegung der Trinkwasserleitung besondere Anforderungen mit sich: Die Rohre mit Innenzement müssen bei den Stössen, nach dem Schweissen von Innen mit Zement ausgebessert werden, eine Arbeit, die neben höchster Präzision auch ein hohes Mass an Platzresistenz erfordert.
Schritt für Schritt zur neuen Leitung: Arbeitsablauf vor Ort
Vor Ort werden die Rohrsegmente zunächst gelagert, bevor sie mit MobilKran AG millimetergenau an ihre Position gebracht werden. Danach folgt ein präziser Prozess:
Passgenaues Zusammenstecken und Verschweissen
Korrosionsschutz mit PE/ Butyl-Bändern
Ummantelung mit Betonschlickbändern für den mechanischen Schutz der Isolierung
Meilenstein für die Region
Die Bauarbeiten verlaufen in mehreren Etappen. Die erste Phase erstreckt sich von September 2024 bis September 2025. Parallel zur neuen ATL3, wird die Aaretalleitung 1 zwischen Wichtrach und Kiesen umgelegt, um Platz für ein nachhaltiges Renaturierungsprojekt zu schaffen. Dieser Zusammenschluss und die Inbetriebnahme dieses Teilstücks sind ein zentraler Meilenstein.
Dieses Vorhaben vereint modernste Infrastruktur mit umweltbewusstem Denken – ein Projekt, das nicht nur die Region stärkt, sondern auch langfristig zu einer nachhaltigen Wasserversorgung beiträgt.