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Rohrleitungsbau

29. März 2022

Grosses Kino von Fertigung, Transport, bis zur Einbindung

Von Zeit zu Zeit müssen Gasleitungen repariert oder erneuert werden, damit sie weiterhin den Normen der Aufsichtsbehörde (ERI – Eidgenössisches Rohrleitungsinspektorat) entsprechen. Bei der bestehenden Station im Grossen Moos, im Seeland, war es in 2021 soweit. Die Anlage wurde erneuert und um einige Meter versetzt.

Aus diesem Grund erhielt die Josef Muff AG vom GVM (Gasverbund Mittelland) den Auftrag, eine neue Schieberstation anzufertigen, die zwei Leitungen (DN 400 und DN 200) miteinander verbindet, und diese einzubauen. Der Fertigungsprozess erfolgte vor Ort bei der Josef Muff AG. Die Einzelteile wurden millimetergenau zusammengeschweisst und das fertige Produkt zum Schluss oberflächenbehandelt, druckgeprüft und isoliert. Nach 1.5 Monaten konnte die fixfertige Station am vereinbarten Tag per Spezialtransport die Werkstatt verlassen.

In der Zwischenzeit liefen im Grossen Moos die Vorarbeiten. Die Baugrube wurde fertiggestellt und die bestehenden Leitungen freigelegt. Diese Vorbereitungen verliefen etwas aufwändiger als geplant. Das Hochwasser vom Sommer 2021 hat zu einigen Komplikationen geführt. Der Neuenburgersee, unweit von der Baustelle, ist über die Ufer getreten und hat viele Regionen überschwemmt. «Land unter» hiess es auch auf der Baustelle der Josef Muff AG. Mit einem klaren Entwässerungskonzept, begleitet von strengen Naturschutzmassnahmen, konnte die Baustelle aber relativ rasch wieder trockengelegt und die Arbeiten wiederaufgenommen werden.

Die 10×3.6×3.2 m grosse und 5.5 t schwere Schieberstation musste nach Ankunft auf der Baustelle mit einem Kran in die Baugrube gehoben werden. Auch hier war ein präzises Arbeiten unabdingbar. Denn einmal abgeladen, konnte die Schieberstation nicht mehr bewegt werden.

 

Anlieferung der Schieberstation
Die Schieberstation wird in die Baugrube gehoben.

 

Eine wichtige Anforderung war, die Netzwerkerneuerung ohne Unterbruch der Gasversorgung vorzunehmen. Dafür musste ein temporärer Bypass, bestehend aus zwei Stoppel-T und einer Bypassleitung, eingebaut werden, bis die neue Station in Betrieb genommen werden konnte. Die Stoppel-T wurde von TDW angeliefert und angeschweisst, worauf JMAG die Bypassleitung angefertigt hat. Es gibt europaweit nicht viele Firmen, die einen solchen Bypass herstellen können. TDW – T. D. Williamson – ist ein belgisches, im Rohrleitungsbau auf Gas- und Ölleitungen spezialisiertes Unternehmen.

 

Schweissarbeiten
Schweissarbeiten

 

In der letzten und heikelsten Phase erfolgte schlussendlich die Einbindung. Dafür wurde die unter Druck stehende Gasleitung angebohrt und die Stoppel eingefahren, während der Betrieb temporär über die Bypassleitung (DN 300) erfolgte. Nach diversen Prüfgängen und Freigabe seitens ERI konnte schlussendlich die bestehende Leitung geschnitten und die neue Schieberstation in den Abschnitt eingebunden werden. Nach vier Garantienähten und bestandenen Ultraschall- und Röntgenprüfungen wurden die Stellen isoliert und die neue Schieberstation konnte in Betrieb genommen werden.

Die Josef Muff AG bedankt sich bei allen Beteiligten für die gute und reibungslose Zusammenarbeit und das Vertrauen.

 

Projektdaten

Bauherr
GVM Gasverbund Mittelland AG, Anke Wölflinger

Bauleitung
B+S AG, Pascal Hagmann, Adrian Wasem

Projektleiter
Josef Muff AG, Markus Hartmann

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